Terminator schlägt Weinbauer

Wer es noch nicht mitbekommen hat: Letzte Woche gab es zwei für Nerds höchst relevante Trailer- beziehungsweise Teaser-Prämieren. So gewährte CBS einen ersten, wenngleich nichtssagenden Blick auf Star Trek: Picard. Bei Terminator: Dark Fate gab es dafür umso mehr zu sehen.

Obwohl ich von Alex Kurtzman und seiner Produktionsfirma Secret Hideout, bei der es sich meiner Meinung nach um einen heimlichen Bad Robot-Abklatsch handelt, denkbar wenig halte, freue ich mich auf Star Trek: Picard. Ich hoffe einfach, dass Kurtzman möglichst wenig mit den Inhalten zu tun hat und Kirsten Beyer, von der die Idee zur Serie stammt, freie Hand lässt.

Auch der kürzlich veröffentlichte Teaser hat meine Vorfreude nicht dämpfen können. Vielleicht auch nur deshalb, weil er sich bezüglich Inhalten zurückhält? Hoffen wir es mal nicht. Der Clip hätte mit anderem Off-Text auch ein Imagefilm für eine Weinmarke sein können. Picard sieht man nur ganz kurz am Ende in Zivil einmal aufblicken.

Die Weinbauer-Nummer also

Der Rest des Trailers zeigt einen von futuristischen Drohnen begossenen Weinacker aus verschiedenen Perspektiven, schwenkt ein paarmal über tüchtige Hände und am Ende auf ganz besondere Weinflaschen der Marke Château Picard. War ja eigentlich klar, dass sie die Weinbauer-Karte spielen würden. Kennt man nicht erst seit „All Good Things“.

Interessant ist allenfalls noch der Off-Text einer Dame, bei der es sich um eine Admiralin handeln könnte. Demzufolge hat Picard vor 15 Jahren die größte Rettungsarmada aller Zeiten angeführt und daraufhin resigniert. „Why did you leave Starfleet, Admiral?“

Auch das ist keine große Ergänzung zum bisher Bekannten. Picard habe die Sternenflotte verlassen und sich radikal verändert, hatte man uns schon vor einem Jahr erklärt. Als Hintergrund der Prämisse wurde die Zerstörung Romulus‘ genannt. Schade natürlich, dass man den Abrams-Mist aus dem Reboot-Film von 2009 aufgreift. Aber so ist es jetzt nun einmal.

Sarah Connor ist zurück

Der Trailer zu Terminator: Dark Fate wurde sehr viel konkreter. Das wurde allerdings auch langsam Zeit. Der Film soll im Oktober über die Leinwände flimmern und bis letzte Woche gab es nur ein paar lausige Bilder, ein paar Informationen zur Besetzung und die Ansage, dass man alle Ableger nach Teil 2 ignorieren würde.

Im Trailer kommt dann tatsächlich auch Linda Hamilton in ihrer Rolle als Sarah Connor eine größere Bedeutung zu, die man in Teil 3 ja eigentlich für tot erklärt hatte. Die Actionikone ist inzwischen 62 und lässt es im Trailer ordentlich krachen. Trotzdem wirkt das alles andere als bemüht. Dabei hatte ich mir vor ein paar Jahren noch Sorgen gemacht, als ich sie in Defiance kaum wiedererkannte.

Nun ist sie zwar faltig, aber anscheinend auch wieder bestens in Form. Die Menopause hat sie gut überstanden. Im Trailer mäht sie mal eben einen Terminator weg und kommt damit zwei jungen Frauen zur Hilfe. Eine davon, gespielt von Mackenzie Davis, scheint eine Art Terminatorin in Beschützerrolle darzustellen. Der von Natalia Reyes verkörperte Charakter könnte hingegen eine neue Sarah Connor sein. „Ich war wie du.“

Neue Konstellation aus Terminator und Verfolgten

Wir erinnern uns: Im ersten Terminator von 1984 war Sarah Connor noch längst nicht das Badass, das wir aus Judgement Day kennen und wie es in Dark Fate nun erneut in Erscheinung tritt. Sie war bis dahin eine ganz normale junge Erwachsene gewesen, die sich keinen Reim auf den Terminator machen konnte und ohne die Hilfe des ebenfalls durch die Zeit gereisten Kyle Reese keine Sekunde überlebt hätte. Nun scheint es – durch die Veränderung der Zeitlinie nach den Ereignissen in Judgement Day – in der Zukunft einen neuen Retter zu geben. Und wieder einen Terminator, der durch die Zeit reist, um des Erlösers Mutter, die nun nicht mehr Sarah Connor heißt, vor dessen Geburt zu beseitigen.

Apropos Terminator: Der wird nun von Gabriel Luna verkörpert. Er spielt ein neues Modell, eine Art Mischung aus T-800 und T-1000. Dem Trailer nach hat er ein metallisches Endoskelett, aber auch eine Haut aus Flüssigmetall. Das erinnert ein Stück weit an den T-X aus Terminator 3. Allerdings kann die Haut des neuen Terminators abgestreift werden und fungiert dann offenkundig als unabhängige Einheit.

James Cameron ist wieder an Bord

Obwohl der Trailer einige coole Szenen beinhaltet, erfährt man relativ wenig von der Handlung. Zum Glück. Der Trailer zu Terminator: Genisys hatte damals noch den ganzen Twist vorweggespoilert. Das machte den Film nur noch halb so interessant.

Arnold Schwarzenegger taucht übrigens nur kurz im Trailer auf. Er scheint erneut einen stark gealterten Terminator zu spielen, dessen menschliches Gewebe im Laufe der Zeit ziemlich gelitten hat – und dem wohl keine allzu tragende Rolle mehr zukommt. Anscheinend hat er all die Jahre in einer Hütte verbracht, darauf wartend, dass seine Stunde wieder zu schlagen beginnt.

Obwohl im Trailer definitiv zu wenig Arnold zu sehen ist, muss ich sagen, dass er bei mir gezündet hat. James Cameron ist auch endlich wieder dabei, wenn auch nur in der Rolle des Produzenten. Aber auch der Regisseur, der durch Deadpool bekannte Tim Miller, klingt nach keiner Fehlbesetzung. Wenn die beiden es nicht schaffen, das Franchise vernünftig fortzusetzen, sollte man es vielleicht wirklich mal zu den Akten legen. Schon die letzten beiden Filme sollten eine Trilogie einläuten, fielen allerdings an der Kinokasse und bei Kritikern durch. 

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