Der Hunger treibt`s rein – McDonald’s Big Vegan TS

Auf Achse habe ich mir gestern mal den vielgelobten Big Vegan TS von McDonald’s gegönnt. Ich bin weder Vegetarier noch Veganer, aber Neuerungen nicht abgeneigt. Leider konnte mich der Burger im Geschmackstest nicht überzeugen. Dafür sind die Nährwerte ganz in Ordnung. Mein Big Vegan TS Test.

Obwohl ich fleischlos niemals glücklich sein könnte, habe ich mir unlängst mal den Big Vegan TS von McDonald’s gegönnt. Klar, die Fast-Food-Kette ist nicht der Ausbund gesunder Ernährung, aber solange man sich weitgehend gesund ernährt und es halbwegs in die „Macros“ passt (IIFYM *hust*), dürfen es auch mal derlei Gaumenfreuden sein. Auf die vegane Alternative kam ich, weil mir der Burger bei Facebook und Youtube zuvor mehrmals unter die Nase gerieben wurde.

Big Vegan TS im Test: Social-Media-Soldaten im Anmarsch

Natürlich kam es da direkt wieder zum Zweifrontenkrieg. Auf der einen Seite die überzeugten Karnivoren, die sich empörten und anscheinend auch angegriffen fühlten, weil Veganer den Geschmack von Fleisch zu schätzen wissen, aber eben auch tierlieb sind und Rohstoffe sparen wollen. Auf der anderen Seite völlig vernebelte Veganer. Leute also, die im Brustton der Überzeugung verkünden, der Big Vegan TS schmecke nicht nur wie ein echter Burger. Nein, sogar noch wesentlich besser. Als hätten Jesus und der Dalai Lama was miteinander gehabt und dabei den Big Vegan TS zur Welt gebracht. Wer eine andere Geschmacksinterpretation vertrat, durfte sich aussuchen, ob er lieber mit Hitler, Stalin oder Pol Pot verglichen werden wollte.

Beide Fronten können mir natürlich gestohlen bleiben. Pauschale Ablehnung, nur weil mal jemand einen neuen Ansatz wagt, halte ich für genauso behämmert wie unreflektierte Lobhudelei. Beides hat man in den sozialen Netzwerken leider permanent. Manche würden auch noch Replikatoren und die Fähigkeit, alle Krankheiten heilen zu können, ablehnen. Könnte ja gegen Gottes Wille sein oder so ähnlich. Jubler indes findet man sogar noch in Zusammenhang mit veganem Mett (Zutaten: Reiswaffeln, Tomatenmark und Zwiebeln).

McDonald’s in noch weniger sättigend

Jetzt aber mal zum Burger: Gut aussehen und riechen tut er. Nur beim Geschmack besteht reichlich Nachholbedarf. Ich will nicht sagen, dass er mir überhaupt nicht geschmeckt hat, aber es fehlte leider mal wieder das gewisse Etwas. Laff beschreibt es wohl am besten. Die Konsistenz war in Ordnung, allenfalls etwas wässrig. Das Ding sah sogar etwas blutig aus. Welche Chemie dafür verantwortlich zeichnet, will ich lieber nicht wissen. Außerdem frage ich mich, wozu das gut sein soll. Ein psychologischer Trick womöglich, der beim vom Fleisch gefallenen Veganer animalische Instinkte weckt?

Statt Psychologen anzustellen, hätte man mal lieber an der Sättigung arbeiten sollen. Nun ist das bei McDoof ja generell so eine Sache. Das Zeug lässt angesichts der minderwertigen Kohlenhydrate den Blutzuckerspiegel regelrecht nach oben schießen. Kurz darauf kommt das Hungergefühl auch schon wieder, weil der Blutzuckerspiegel fast genauso zügig wieder in den Keller geht. Beim Big Vegan TS hatte ich sogar den Eindruck, dass er mich noch weniger sättigt. Der katabole Teufel stand schon an der Schwelle. Sicherheitshalber habe ich mir direkt noch ein Mettbrötchen reingepfiffen.

Big Vegan TS im Test: Nährwerte sind solide

Dabei sehen die Nährwerte gar nicht mal sooo schlecht aus. 16 Gramm Fett pro Burger, davon 3,6 Gramm ungesättigt, gehen für Fast Food voll in Ordnung. Zehn Gramm Zucker lasse ich mir bei so was auch noch gefallen. Dafür sind auch zehn Gramm Ballaststoffe an Bord, von denen ich aber, wie gesagt, nicht viel gemerkt habe.

25 Gramm Eiweiß sind für einen Sportler natürlich nicht die Welt. Sie lassen ihn eher noch aufhorchen, weil das genaue Arrangement im Dunkeln bleibt. Könnte auch alles billige Glutenpampe sein. McDonald’s weist zudem noch Soja als Allergen aus. Wie viel des „Pattys“ daraus besteht, gibt man jedoch (lieber?) nicht preis. Insgesamt kommt das Ding auf 415 Kalorien bei einem Preis von 3,90 Euro.

Schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis

Und da haben wir schon das nächste Problem: Der Big Vegan TS ist nach meinem Dafürhalten zu teuer. Der Hamburger Royal Käse ist schon für 1,99 Euro zu haben und bietet für das Geld mit 32 Gramm mehr und auch hochwertigere Proteine. Dafür fährt er allerdings kaum Ballaststoffe auf und hat viel mehr gesättigte Fettsäuren. Weil er nur die Hälfte kostet, kann man sich von seinem Budget allerdings noch einen Salat als Ausgleich dazukaufen.

Mein Tipp sieht jedoch folgendermaßen aus: sich einfach zweimal ein Original mit Fleisch gönnen und das schlechte Gewissen beiseiteschieben. Man isst den Mist halt nicht alle Tage. Ungesund, überteuert und schlecht für die Umwelt, alleine schon wegen der ganzen Pappe, sind am Ende alle.

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