Damals bei Egosoft

X-Rebirth als Neustart der Reihe

Im Zuge eines Hochschulprojektes hatte ich mich Anfang 2013 nach Würselen aufgemacht, das vielen als Heimatstadt von Martin Schulz ein Begriff sein dürfte. Anlass war natürlich ein anderer. Es ging um den Spieleentwickler Egosoft. Insbesondere darum, wie dieser Raumschiffe entwickelt.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich Anfang 2013 nervös in den Zug stieg. Ich hatte zuvor den Spieleentwickler Egosoft kontaktiert und mich erkundigt, ob sie nicht ein bisschen Zeit für einen Videobeitrag für ein Hochschulprojekt entbehren können. Ich muss zugeben, dass der Entwickler nicht meine erste Anlaufstelle gewesen war. Das lag einfach daran, dass ich mit der X-Reihe der Würselener nicht so viel anfangen konnte. Daher hatte ich natürlich erst mal Entwickler mit mir vertrauteren Spielen auf dem Schirm. Außerdem sollte alles möglichst unspektakulär mit dem ÖPNV über die Bühne gehen, also ohne Weltreise. Ein Studio hatte mir sogar geantwortet, aber die Anfrage negativ beschieden. Man wollte ein aktuell in der Entwicklung befindliches Projekt noch nicht präsentieren. Ein anderes Studio hatte gar nicht erst reagiert.

Schlechte Vorzeichen

Umso erfreuter war ich, als Bernd Lehan, Chef bei Egosoft, sich persönlich bei mir meldete und zu verstehen gab, dass sich ein solcher Besuch einrichten ließe. Blöd nur, dass mir der Wächter über die Hochschulkameras plötzlich keine HD-Kamera leihen wollte. Er speiste mich stattdessen mit einem alten Gurken für Kassetten ab. Wenn man schon die Gelegenheit hat, bei einem Entwickler vorstellig zu werden, wollte man sich ja eigentlich gut präsentieren.

Dann sprang mir auch noch ein Kommilitone ab. Das war natürlich unschön, weil ich eigentlich nur die Dialogführung übernehmen wollte, optimalerweise auch selber im Bild sein, und er als Spannmann dabei Ton und Kamera im Blick haben. Darum war ich auch so unruhig, als ich mich ganz allein und schlecht ausgerüstet nach Würselen aufmachte.

Team war sehr zuvorkommend

Völlig ohne Grund allerdings. Das Team nahm mich sehr freundlich in Empfang und obwohl man alle Hände voll zu tun hatte, nahmen sich mehrere Leute die nötige Zeit. So konnten wir in Ruhe ein Vorgehen erarbeiten. Etwas hibbelig blieb ich dann trotzdem, weil natürlich erst einmal der Autofokus der altgedienten Kamera den Dienst quittierte und weil ich noch nie auf eigene Faust mit der Kamera irgendwo hin aufgebrochen war. Unter diesen Umständen sind mir tatsächlich ein paar Dinge entgangen. Störgeräusche zum Beispiel – obwohl mich der Interviewte sogar noch darauf ansprach, ob er seinen Zierbrunnen nicht besser abstellt.

Mit dem Ergebnis war ich trotz der abgenutzten Technik und einiger Flüchtigkeitsfehler zufrieden. Ich durfte sogar den Trailer zu X-Rebirth für meinen Beitrag verwursten und Teile davon hineinschneiden. Egosoft hat das Video später noch mit englischen Untertiteln versehen und auf seinem eigenen Kanal als Teil einer Making of-Serie veröffentlicht. Interessant ist, dass es nicht nur Spieler der X-Reihe anspricht. In der Kommentarspalte melden sich auch Nutzer der 3D-Software Blender interessiert zu Wort.

Die Makel hatte in den Kommentaren zum Glück keiner zu beanstanden. Heute sind die Qualitätsstandards natürlich höher. Nicht mal Youtuber könnten heute noch mit einer vorsintflutlichen Kamera auflaufen. Aber gut, das war 2013. Da besaßen nicht mal alle ein Smartphone und falls doch, kamen dabei scheußliche Bilder raus.

Danke an der Stelle noch mal, Egosoft, dass ich meine Zelte damals bei euch aufschlagen durfte!

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